Wärmeplanung

Wärmewende gemeinsam denken: Die Klimaschutzregion erarbeitet eine strategische Wärmeplanung

Für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung von morgen

Wärme betrifft uns alle: ob im eigenen Zuhause, in Mietwohnungen, im Unternehmen oder in öffentlichen Gebäuden. Gleichzeitig ist der Wärmebereich einer der größten Energieverbraucher – und ein zentraler Hebel für mehr Klimaschutz.

Die Klimaschutzregion Altes Land und Horneburg stellt daher frühzeitig die Weichen für eine zuverlässige, bezahlbare und klimafreundliche Wärmeversorgung.

Mit der kommunalen Wärmeplanung entwickeln die Gemeinde Jork sowie die Samtgemeinden Lühe und Horneburg eine gemeinsame, strategische Grundlage dafür, wie die Region künftig mit Wärme versorgt werden kann. Die Planung erfolgt unter Berücksichtigung des Wärmeplanungsgesetzes des Bundes (WPG) sowie der Anforderungen des Niedersächsischen Klimaschutzgesetzes (NKlimaG).

Die Klimaschutzregion wird während des gesamten Prozesses durch das auf Wärmewende spezialisierte Hamburg Institut fachlich begleitet.

 

Was steckt hinter der kommunalen Wärmeplanung?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein strukturierter Prozess, der Gemeinden dabei unterstützt, ihre zukünftige Wärmeversorgung strategisch auszurichten. Er beantwortet unter anderem folgende Fragen:

  • Wie wird heute in unserer Region geheizt – und welche Lösungen könnten künftig sinnvoll sein?
  • Welche erneuerbaren Energien und lokalen Potenziale können wir nutzen?
  • Wo eignen sich Wärmenetze – und wo eher dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen?

Erstmals wird dabei das gesamte Gebiet der Klimaschutzregion systematisch unter Wärmeaspekten betrachtet. Die Wärmeplanung führt alle relevanten Informationen zusammen, bewertet Potenziale und entwickelt darauf aufbauend eine langfristige Strategie.

Ziel der Wärmeplanung

Ziel ist eine zukunftssichere, klimafreundliche und wirtschaftliche Wärmeversorgung – denn die gewinnt angesichts fossiler Rohstoffabhängigkeiten und -preise zunehmend an Bedeutung. Die Wärmeplanung zeigt auf:

  • welche Lösungen in einzelnen Gebieten sinnvoll sind,
  • wie erneuerbare Energien stärker genutzt werden können,
  • wo Wärmenetze entwickelt oder ausgebaut werden könnten,

Die kommunale Wärmeplanung gibt keine Empfehlung für einzelne Gebäude und ersetzt somit keine individuelle Energieberatung. Stattdessen bietet sie einen Orientierungsrahmen, um Investitionen und kommunale Entscheidungen langfristig planen zu können.

 

Unser Weg – so läuft die Wärmeplanung ab

Der Prozess gliedert sich in fünf Phasen:

  1. Eignungsprüfung
    Prüfung, ob und wo Wärmenetze grundsätzlich sinnvoll erscheinen.
  2. Bestandsanalyse
    Wie wird aktuell geheizt? Welche Infrastruktur gibt es bereits?
  3. Potenzialanalyse
    Welche erneuerbaren Energien, Abwärmequellen oder Effizienzpotenziale sind vorhanden?
  4. Zielszenarien
    Wie könnte die klimafreundliche Wärmeversorgung in 2030, 2035 und 2040 aussehen?
  5. Umsetzungsstrategie
    Ein langfristiger Fahrplan für die Wärmewende – abgestimmt auf regionale Gegebenheiten.

Begleitet werden diese Schritte durch eine umfassende Beteiligung von Akteuren und Öffentlichkeit. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen werden eingeladen, sich aktiv einzubringen.

 

FAQ – Häufige Fragen zur kommunalen Wärmeplanung

Muss ich meine Heizung sofort austauschen?

Nein. Die Wärmeplanung verpflichtet niemanden unmittelbar zu einem Heizungstausch. Sie zeigt lediglich, welche Lösungen in bestimmten Gebieten langfristig sinnvoll sein könnten.

Die gesetzlichen Vorgaben für Heizungen stehen im Gebäudeenergiegesetz (GEG). Grundsätzlich gilt:

  • Bestehende, funktionstüchtige Heizungen dürfen weiter betrieben werden.
  • Erst bei irreparabler Heizung gelten Übergangsfristen und erneuerbare Mindestanteile.
  • Für Neubauten in Neubaugebieten gelten besondere Anforderungen.

Die Wärmeplanung bietet dabei Orientierung, aber keine individuelle Vorgabe.

 

 

Was bringt mir die Wärmeplanung als Eigentümerin oder Eigentümer?

Sie erhalten wichtige Informationen zu Ihrer Umgebung:

  • Ist ein Wärmenetz vorgesehen?
  • Werden dezentrale Lösungen bevorzugt?
  • Welche erneuerbaren Potenziale bestehen in Ihrem Ortsteil?

Das erleichtert langfristige Investitionsentscheidungen.

 

 

Und wenn ich zur Miete wohne?

Für Mieterinnen und Mieter ergeben sich keine unmittelbaren Pflichten. Langfristig schafft die Wärmeplanung jedoch mehr Transparenz für Vermieterinnen und Vermieter, was zu besseren Planungen und möglicherweise stabileren Nebenkosten beitragen kann.

 

 

Wie schnell wird alles umgesetzt?

Die Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument. Somit ist die Umsetzung von Maßnahmen – wie etwa der Ausbau eines Wärmenetzes – nicht Teil der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans. Bauprojekte erfolgen gesondert und sind abhängig von Investitionen, Genehmigungen, Förderungen und lokalen Entscheidungen.

 

 

Was, wenn sich Technologien weiterentwickeln?

Die Wärmeplanung ist kein starres Dokument. Der Wärmeplan wird regelmäßig überprüft und mindestens alle fünf Jahre fortgeschrieben – auf diese Weise können sich ändernde technische oder rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.

 

 

Wie kann ich mich beteiligen?

Die Klimaschutzregion legt großen Wert auf Transparenz. Es wird öffentliche Informationsveranstaltungen, Online-Formate und Möglichkeiten zur Beteiligung geben. Termine werden rechtzeitig hier, auf den Webseiten ihrer Gemeinden und auf dem Instagramkanal der Klimaschutzregion bekanntgegeben.

 

 

Weiterführende Informationen

 

Kontakt

Wenn Sie Fragen zur kommunalen Wärmeplanung haben, sprechen Sie uns gerne an.

Judith Sievers
Klimaschutzmanagement „Altes Land und Horneburg“

Lange Straße 47/49
21640 Horneburg
Telefon: 04163 8079-46
E-Mail: info@klimaschutz-altesland-horneburg.de