Solar- und Gründachportal – LK Stade

Wie gut eignet sich mein Dach zur Nutzung von Sonnenenergie? Internetportal des Landkreises Stade gibt kostenlos Auskunft

Landkreis Stade. Steigende Kosten für Strom und Gas, Unabhängigkeit von Energieversorgern in Krisenzeiten, Klimaschutz – für Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien gibt es gute Gründe, direkt die Sonne als Energiequelle zu nutzen. Doch ist das eigene Haus dafür geeignet?

„Mit dem neuen Solarportal des Landkreises Stade haben wir ein bürgernahes Angebot geschaffen, das mir sehr am Herzen liegt“, sagt Landrat Kai Seefried. „Mit wenigen Klicks zu Hause am Computer ist klar, wie viel Strom oder Wärme mit einer Solaranlage auf dem eigenen Dach geerntet werden kann und wie wirtschaftlich die Sache ist.“ Das neue Angebot sei ein Baustein in der aktiven Unterstützung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien, sagt der Landrat: „Wir schaffen eine niedrigschwellige Möglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger, sich über die individuellen Potenziale der Solarenergie für ihre Immobilie zu informieren.“ So werde ein zusätzlicher Anreiz geschaffen, sich unkompliziert mit diesen Formen der Energiegewinnung und ihren Anwendungen auseinanderzusetzen.

Aber auch Planerinnen und Planer in Kommunen (Bebauungsplanung), Handwerksunternehmen, Architekturbüros, die wissen wollen, wie viel Energie aus einer Dachfläche herausgeholt werden kann, können das Solarkataster jetzt als präzises Planungsinstrument nutzen. Rund zwei Jahre lang wurden im Landkreis Stade für das Solarkataster amtliche Gebäudedaten sowie vom Flugzeug aufgenommene Laserscan-Aufnahmen ausgewertet, um das Computerportal einzurichten. 16.000 Euro standen der Leitstelle Klima beim Landkreis dafür zur Verfügung.

Projektleiterin Maraike Hummelt: „Für alle Dächer im Landkreis Stade wurde unter anderem die Sonneneinstrahlung, Verschattung, Dachneigung und Ausrichtung im Programm hinterlegt, sodass sich nun auch ohne eigenes Fachwissen und ohne großen Aufwand recht genau abgeschätzt lässt, wieviel Strom- oder Wärmeertrag möglich ist, wie viel Treibhausgase eingespart werden können und wie schnell mit der Anlage Geld gespart werden kann“.

Im Solardachkataster sind geeignete Dächer, je nach Dachausrichtung, in verschiedenen Farben dargestellt. Ist ein Dach nicht farblich gekennzeichnet, heißt das, dass die Dachfläche ungeeignet ist. Gründe dafür können eine zu starke Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude sein, die Dachfläche aufgrund von Aufbauten zu klein für eine Photovoltaik-Nutzung ist oder dass die Grundlagendaten hier unzureichend sind und keine Aussagen getroffen werden konnten. Zudem sind Gebäude, die nach der letzten Erhebung der Laserscandaten errichtet wurden oder in den Liegenschaftsdaten nicht vorhanden waren, noch nicht berücksichtigt. Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer können der Eignungsdarstellung ihrer Gebäude im Solarkataster widersprechen. In diesen Fällen wird das Gebäude nicht gekennzeichnet.

Egal, ob auf dem eigenen Haus Strom (Photovoltaik) oder Wärme (Solarthermie) gewonnen werden soll – über den Ertragsrechner im Solarportal lässt sich Nutzen und Wirtschaftlichkeit abschätzen. Die „zehn Schritte“ zum eigenen Öko-Dach werden im Portal genau beschrieben und auch Details wie etwa Einspeisevergütung oder Brandschutz werden beleuchtet. Wer einen Fachbetrieb sucht, wird im Solarportal ebenso fündig.

Das neue Portal – abrufbar auf der Internetseite www.landkreis-stade.de unter dem Suchbegriff „Solarkataster“ – informiert auch über Möglichkeiten der Dachbegrünung. Klimaexpertin Hummelt: „Gründächer bringen nicht nur eine zusätzliche Fläche Natur in unsere bebauten Siedlungen. Sie verbessern auch das Klima, die Luftqualität und den Wasserhaushalt, weil sie Niederschläge zwischenspeichern.“ Auch das Raumklima im Hause selbst verbessert sich durch Gründächer, die wärmedämmend wirken.

Unterstützt wurde die Leitstelle Klimaschutz von Geoinformatiker Jan Schwarz, der im Kreishaus das Geografische Informations-System (GIS) betreut, das bereits für anderen Themen der Bevölkerung zur Verfügung steht. Schwarz: „Das jetzt fertiggestellte Solarpotenzialkataster ist das unser jüngstes Projekt.“  Im Geoportal des Landkreises Stade, das auch verwaltungsintern genutzt wird, stehen für die Öffentlichkeit bereits 16 interaktive Karten, etwa zu Schul- und Kitastandorten, Wasser- und Naturschutzgebieten, Museen, und aktuellen Straßenbaustellen zur Verfügung. Die Nutzung der Karten über die Adresse geoportal.landkreis-stade.de ist für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos.

 

Hier geht es zum Internetauftritt des Landkreises mit Infos zum Solar- und Gründachportal:
Solarpotential- und Gründachkataster für den Landkreis Stade | Landkreis Stade (landkreis-stade.de)

Hier geht es direkt zur Kartenanwendung:
Startseite (ipsyscon.de)